Carl von SAAR

Wien 1797 – 1853 Wien

Halbbildnis einer jungen Dame vor Wolkenhintergrund

Laut rückseitigem Klebezettel Prinzessin Soutzo (geb. Mihalescu)

signiert: v. Saar

Aquarell, 14 x 11 cm, in dekoraivem Messingrahmen

Carl von Saar studierte von 1811 bis 1817 an der Wiener Akademie Malerei, konzentrierte sich aber bereits sehr früh auf dem Gebiet der Porträtminiatur. Hier entwickelte er, zunächst noch unter dem Einfluss Daffinger stehend, schließlich einen ganz individuellen Stil, der ihn von allen anderen zeitgenössischen Malern unterscheidet. Er übernimmt zwar die bekannten Motive wie den Wolkenhintergrund, die zentrale Komposition der Figur mit dem leicht gedrehten Oberkörper und dem fast frontal zum Betrachter ausgerichteten Kopf. Doch in der malerischen Ausführung setzt er sich – eher Füger als seinen Zeitgenossen folgend – über alle Regeln hinweg. Das Ergebnis ist eine durch großzügig angelegte Pinselstriche erreichte fast gestische Malerei. Die Pinselstriche sind sichtbar – siehe die Kleidung und den Wolkenhintergrund: in gewissem Sinn eine Vorwegnahme der impressionistischen Malerei, während die intensiven Farben eine fast expressionistische Wirkung aufweisen. Saars Miniaturen sind eine Vollendung der Miniaturmalerei auf höchstem Niveau, von wo es keine weitere Entwicklung mehr geben konnte. Schidlof beschreibt Saar als „one of the best and perhaps the most pleasing artist of the 19th century“ (The Miniature in Europe, Band II, S. 708). Abgesehen von seinem hohen künstlerischen Wert sind seine Miniaturen auch nur sehr selten zu finden.
Laut altem Klebezettel ist die dargestellte Persönlichkeit Prinzessin Katharina Soutzo (1828-1870), geb. Mihalescu.

Preis:  4.800 €