Hans KIESEL
Wien erste Hälfte 17. Jhdt.
Zwei männliche Akte
Feder in Schwarz, grau laviert, 19 x 15 cm
Am unteren Rand beschriftet: Hannyß Kiesel Mahler Gesell zu WIen anno 1637
Die Komposition basiert auf einer Zeichnung „Die Jünglinge im Feurofen“ Hans Speeckaerts (gest. Rom 1577), von der es allerdings keinen Kupferstich, der zur Verbreitung gedient haben könnte, gibt. Daher muß die Frage offen bleiben, wo der junge Künstler diese Vorlage zu Gesicht bekommen haben könne. Während des 30jährigen Krieges (1618-1648) war Wien nicht unbedingt ein künstlerisches Zentrum, sondern Sammelbecken zweitrangiger niederländischer oder italienischer Künstler, die stilistisch die Phase des Spätmanierismus vertraten. So scheint auch diese Zeichnung noch den Idealen des Manierismus zu folgen, die sich in den gedrehten und muskulösen Körpern offenbart. Der junge Künstler versuchte mit dieser Zeichnung seine Geschicklichkeit zu demonstrieren. Es ist möglich, dass der Autor dieser Zeichnung mit dem Künstler ident ist, der Zahlungen für die Dekoration u. a. des Zeughauses in Wien in den 40er Jahren des 17. Jahrhunderts erhalten hat (als Hans Küssler).
Preis: 3.200 €